Partner
Services
Statistiken
Wir
WACKEN 2024 | Mittwoch, 31.07.2024 - WACKEN - 31.07.2024
WACKEN 2024 | Mittwoch, 31.07.2024 - WACKEN
Tag 1: Mittwoch, 31.07.2024
Die 33. Auflage des größten und wichtigsten Metal-Festivals der Welt liefert ein Event der Extraklasse, das keine Wünsche offenlässt. Selbst der Wettergott hat in diesem Jahr ein Einsehen mit den aus aller Welt angereisten Fans, denn bis auf einen kurzen, aber ausgiebigen Regenschauer bleiben die meteorologischen Kapriolen glücklicherweise aus. Die Anreise der Fans startet bereits am Sonntag und verläuft aufgrund der neu eingeführten Access-Pässe reibungslos, die jedem Fahrzeug passend zum Campingground die perfekte Anreiseroute vorgeben.
Es gibt sie noch – die „guten, alten Traditionen“, mit denen auch die Metalgemeinde unter keinen Umständen bricht. Zwar finden aufgrund der in diesem Jahr erstmals möglichen Sonntagsanreise ab dem Montag bereits kleinere Gigs im LGH Wacken statt – die eigentliche Party aber startet auch in diesem Jahr mit den WACKEN FIREFIGHTERS, die Punkt 12 Uhr die Wackinger-Stage bespielen und dafür sorgen, dass es hier einen ersten, kollektiven Auflauf gefühlt aller Fans gibt, die es sich nicht nehmen lassen, Metalklassiker wie „Smoke On The Water“ im Blasmusikformat zu erleben, denn die FIREFIGHTERS sind seit der ersten Auflage im Jahr 1990 fester Bestandteil des Billings und genauso unverzichtbar wie SKYLINE, erster Headliner des Festival, das damals mit 800 Zuschauern startete.
Nach diesem ersten Ausrufezeichen geht es auf der LOUDER-Stage weiter mit CRYSTAL VIPER, einem polnischen Quartett um Frontlady Maria Gabriel, das bereits seit 20 Jahren die Bühnen der Welt unsicher macht und erst in diesem Sommer den bisher acht Alben das neueste Opus mit dem Titel „The Silver Key“ hinzugefügt hat. Die Band spielt fast klassisch anmutenden Heavy Metal, der den 1980ern Tribut zollt, ohne hier als Plagiat angefeindet werden zu müssen.
Nächste Station sind die BUTCHER BABIES, die seit ein paar Wochen ohne das zweite „Baby“ auskommen müssen, da Carla Harvey sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Band verabschiedet hat. Ob es für die Band mit nur einer Frontlady weitergeht, steht im Moment noch nicht fest, Heidi Shepherd macht allerdings als nun alleinige Shouterin ihre Sache ausgesprochen gut.
WASTED LAND, die sich auf der HEADBANGER-Stage angesagt haben, sind hingegen weitaus weniger mainstreamtauglich, immerhin stammt die Melodic Death Metal Band aus Saudi Arabien ist ist allein aufgrund dieser Tatsache so etwas wie eine Sensation, nimmt man den Namen der Truppe als Statement, sogar so etwas wie eine Provokation der Mullahs in ihrem Herkunftsland. Zu Buche steht bisher lediglich ein Demo und mehrere Singles, die mediale Aufmerksamkeit ist der Band aber gewiss und das mit voller Berechtigung, denn hier wird die Musik als Ausdrucksform der Rebellion gegen bestehende Missstände perfekt genutzt. Chapeau!
Weiter geht es mit GIRLSCHOOL, die bereits seit 1978 auf den Bühnen der Welt unterwegs sind und ihrer bewegten Historie ein weiteres Highlight mit dem heutigen Gig hier in Wacken hinzufügen. Die Fans vor der Bühne sind zahlreich versammelt und feiern die Hits aus 46 Jahren Bandgeschichte.
Weit weniger ernsthaft geht es zur Eröffnung der FASTER-Stage her: BÜLENT CEYLAN, im Hauptberuf Comedian, steht mit seiner Band auf der Bühne und eröffnet den Konzertreigen im Infield, das erstmals an einem Mittwoch bereits bespielt wird. Ceylan und seine Band haben sichtlich Spaß an der Chose, insbesondere Bülent gefällt die Tatsache, dass „der Türke das Festival eröffnet“, was zwar so nicht ganz stimmt (siehe oben), aber was soll´s). In den Foren gibt es hierzu auch Kommentare wie „was will der denn hier auf´m Wacken“, die überwiegende Mehrzahl der Kommentare aber ist positiv und somit ein weiterer Beweis für die Toleranz der Metalgemeinde.
Danach geht es wieder quer über das Gelände hin zur LOUDER-Stage, die Besuch aus Mexiko zu bieten hat: THE WARNING greifen zu den Instrumenten und beweisen, dass handgemachter Hard Rock auch 2024 noch immer genügend Zugkraft besitzt, die Massen vor der Bühne zu bewegen. Dass die drei Schwestern Alejandra, Daniela und Paulina sich auch optisch vom üblichen Klischee abgrenzen, tut ein Übriges.
THE DARKNESS liefern dann auf der FASTER im grellen Sonnenlicht ein Konzert der Extraklasse ab, das den Fans vor der Bühne alles abverlangt, da Frontmann Justin Hawkins keine Verschnaufpause genehmigt und selbst die gesamte Bühne beackert. Am Schlagzeug sitzt im Übrigen kein Geringerer als Rufus Taylor, Sprössling der QUEEN-Legende Roger Taylor, der für den nötigen Druck auf den Kesseln sorgt und seinem Übervater in nichts nachsteht.
Anschließend steht ein erneuter Besuch der WACKINGER-Stage an: EXTRABREIT, die Urgesteine um Kai Havaii und Stefan Kleinkrieg sind mit allen Hits im Gepäck nach Wacken gereist: „Polizisten“, Hurra, Hurra, die Schule brennt“ oder „Flieger“ garantieren beste Stimmung der Metalheads, die textsicher jede Zeile intonieren und für einen vielstimmigen Chor sorgen, der Kai Havaii ein breites Grinsen entlockt.
Dass FLOGGING MOLLY als amerikanische Band Celtic Punk spielen, ist eine separate Story wert und kurz damit zu erklären, dass Gründungsmitglied Dave King als gebürtiger Ire die entsprechenden Wurzeln besitzt und als Ex-FASTWAY Sänger bereits seit den 1980ern erfolgreich ist. Fest steht, dass die Musik bereits seit Jahren ausgesprochen gut ankommt und auch hier in Wacken das versammelte Infield bestens unterhält.
Zurück an der W.E.T.-Stage, gibt es mit WALKWAYS aus Israel ein weiteres Highlight zu sehen.Die Band, die ich seit ihrem Album „Bleed Out, Heel Out“ verfolge, zeigt sich in großartiger Verfassung und liefert Alternative Metal in feinster Perfektion. Dass die Band die politischen Ereignisse in ihrem Heimatland nicht unkommentiert lassen kann, beweist das Banner, das den Slogan: „Bring Them Home Now“ auf die Bühne bringt, der sich auf die von der Hamas entführten Geiseln bezieht.
Weiter geht es mit Urgestein SUZI QUATRO, die auf der LOUDER-Stage eine Kostprobe ihres Könnens abliefert. „Can The Can“ oder „If You Can´t Give Me Love“ sind auch nach all den Jahren immer noch dazu angetan, die Menge vor der Bühne in einen seligen Chor zu verwandeln, der für perfekte Untermalung der Welthits sorgt. Dass die Dame im zarten Alter von 74 noch nicht in Rente ist, liegt wohl daran, dass die Resonanz des Publikums immer noch positiv ausfällt, wenn sie die Bühne betritt und „mit ihrem Hintern wackelt“. Sollte nach diesem Move einmal Stille herrschen, will sie sofort ihren Fender-Bass an den Nagel hängen. Dieser Zeitpunkt ist sicher noch längst nicht erreicht.
IN EXTREMO beschließen als Stammgäste des Festivals den Reigen auf der FASTER-Stage mit einer aus Pyroelementen und Klassikern der Bandgeschichte gespickten Show, die für den perfekten Abschluss des ersten Festivaltages sorgt.
Hier geht es zum Donnerstag
Hier geht es zum Freitag
Hier geht es zum Samstag